Kerstin Jung

Die Wegbegleiterin für Tiere und ihre Menschen

Giftige Pflanzen für unsere Tiere

Bunte Blüten in Haus und Garten erfreuen das Herz. Einige dieser Pflanzen stellen ein Gesundheitsrisiko für unsere Tiere dar.

Ich möchte euch hier einen kurzen Überblick geben und euch einladen, eure Pflanzen zu Hause auf den Prüfstand zu stellen. Und sei es nur, wie ich es bei unseren Papageien mache, zu schauen, dass die Pflanzen (in unserem Fall Orchideen) sich ausser Reichweite befinden. Da sich Vergiftungen je nach Pflanze sehr unterschiedlich äussern können, ist es wichtiger, hier Vorsorge zu betreiben. Typische Anzeichen einer Vergiftung können sein: Durchfall, Zittern, verstärkter Speichelfluß, Magenschmerzen, Erbrechen, Muskelkrämpfe, Lähmungserscheinungen, Herzrasen, Kurzatmigkeit, … Bei mehreren Tieren im Haushalt (oder auf der Weide) bitte auch immer daran denken, dass diese je nach körperlichem Zustand verschieden auf die Pflanzengifte reagieren können.

Ebenso ist zu beachten, dass es im Handel nicht unüblich ist, Pflanzen gegen Schädlinge mit Giften zu schützen. Es macht daher Sinn, neue Pflanzen abzuduschen bzw. etwas abzuwarten, bevor sie in den erreichbaren Bereich „umziehen dürfen“.


Giftige Pflanzen für Katzen (Katzen knabbern an Pflanzen aus Langeweile oder weil sie Unterstützung für die Verdauung / den Transport von Haarballen in der Verdauung benötigen. Es ist daher zumeist gut, ihnen Katzengras oder ähnliche ungiftige Pflanzen zur Verfügung zu stellen.) und Hunde:

– im Haus: Orchideen, Alpenveilchen, Weihnachtsstern, Birkenfeige, Drachenbaum, Yuccapalme, Küchenzwiebel, Avocado, 

– im Garten / im Blumenstrauß (auch Blumenwasser dieser Pflanzen enthält die Giftstoffe!): Osterglocken, Narzissen, Hyazinthe, Krokus, Goldregen, Tulpen, Eisenhut, Maiglöckchen, Engelstrompete, Lilie, Oleander, Buchsbaum, Rhododendron, Lebensbaum, Schneeglöckchen, Kirschlorbeer, roter Fingerhut, Bitterlupine

Speziell für Hunde, die gerne schwimmen, gilt es auf Blaualgen / Cyanobakterien zu achten. Oft gibt es bei gefährdeten Gewässern Ankündigungen oder Warntafeln.


Giftige Pflanzen für Pferde

Es gibt auch für Pferde eine breite Paletten an giftigen Pflanzen. Manchmal wundert man sich vielleicht sogar, wie sie es schaffen, sich nicht ständig zu vergiften… Dabei sollte immer daran gedacht werden, ein gesundes, entspanntes, zufriedenes Pferd mit ausreichend Heu / Gras auf der Weide neigt weniger dazu, etwas zu fressen was unbekömmlich ist bzw. sehr empfindlich auf minimale Mengen zu reagieren. Durchfall, Kolik, erregtes / unruhiges Verhalten, übermäßige Schweißbildung, Schaum vor dem Maul, Atemnot, Apathie, Lähmungen, Krämpfe, …

Einige auf Weiden zu findende Pflanzen sind: Jakobskreuzkraut (40 – 80g / kg Körpergewicht, es gibt viele Kreuzkräuter, es macht Sinn sich die genaue Beschreibung zu suchen und die Pflanzen zu überprüfen), Herbstzeitlose (50g!!!), Eisenhut, roter Fingerhut, Herkulesstaude / Riesenbärenklau, Wiesenbärenklau, Wolfsmilch, Gundelrebe / Gundermann, Graukresse, Sumpfschachtelhalm, Maiglöckchen, Adonisröschen, Johanniskraut, … Einige dieser Pflanzen verlieren ihre Giftigkeit auch durch die Trocknung nicht (z.B. Herbstzeitlose, Jakobskreuzkraut, …), daher ist es wichtig, auch Heuwiesen und Heu genau anzuschauen.

Einige Büsche und Sträucher sind auch zu vermeiden: Eibe (100 – 150g), Robinie (150 g Rinde), Thuja / Lebensbaum (ab 500 g), Buchsbaum (700g Blätter), Eiche (ab 500g), Goldregen (500g), Kirschlorbeer (1000g Blätter), Tollkirsche (300g Blätter), Bergahorn, Rhododendron


Für alle Fälle gilt: Da Vergiftungen dramatisch / tödlich enden können, ist Vorbeugen besser als Behandlungsversuche. Die Pflanzen im Umfeld bestimmen, auf der Weide in der Blütezeit nach Giftpflanzen suchen. Neue Heulieferungen aufmerksam prüfen. Es ist auch möglich, die Pflanzen und Gräser im Heu in einer der Landesuntersuchungsanstalten bestimmen zu lassen.

Im Vergiftungsverdacht ist es wichtig, diesen als Notfall zu behandeln, Tierarzt rufen, Pflanzenteile oder die betroffene Pflanze für den Tierarzt bereit zu halten, Wärmen oder Kühlen je nach Körperbereich und Signalen des Tieres, ruhig (Bewegung vermeiden) und geschützt halten, schattig stellen, Wasser zur Verfügung stellen, keinen zusätzlichen Stress verursachen (Partnertiere nicht entfernen, Herde in Sichtweite oder Aufstallen mit einem Kumpel, …).

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